Hallöchen,
heute melde ich mich mal wieder mit einer Antwort auf die Montagsfrage zurück. Ich hatte letzte Woche kein Internet (nur auf dem Handy), aber wie ich mitbekommen habe, ist die Montagsfrage ohnehin ausgefallen. Trotzdem habe ich jetzt schon mehrere Wochen nicht mitgemacht – eine Tatsache, die ich unbedingt ändern muss!
Die Montagsfrage wird von Antonia von Lauter&Leise gestellt. Schau gerne mal bei ihr vorbei, sie freut sich sicher über deinen Besuch.
Diese Woche lautet die Frage:
Welche Klischees haben für euch wirklich ausgedient?
Klischees – kein/e Autor/in will sie bedienen und doch rutschen sie immer wieder in die Unterhaltungsliteratur hinein. Sie sind so allgegenwärtig, dass manche Leser/innen sie sogar erwarten. Trotzdem sollten sie möglichst vermieden werden, denn es gibt mindestens genauso viele Leser/innen, die von Klischees einfach nur angeödet sind.
Als allererstes musste ich – genau wie Antonia – an die typische Young Adult-(Fantasy-)Konstellation „Mauerblümchen meets Bad Boy“ denken. Dieses Klischee ist super weit verbreitet und viele wirklich erfolgreiche Bücher spielen damit. Obwohl mich das Klischee mittlerweile ein bisschen nervt, muss ich zugeben, dass ich einige dieser Bücher gelesen und gemocht habe und sogar selbst schon einmal solch einen YA-Fantasy-Roman geschrieben habe (der allerdings unveröffentlicht ist). Ein Beispiel für solch ein Buch wäre die Lux-Reihe von Jennifer L. Armentrout. Ich habe bisher nur den ersten Band gelesen, aber der hat mir wirklich gut gefallen. Ich habe auch schon weitere Bände der Reihe in meinem Regal stehen, die ich auf jeden Fall noch lesen möchte. Trotzdem werde ich bei meinen eigenen Geschichten darauf achten, das Klischee möglichst nicht mehr zu bedienen.
Zwei weitere Klischees, in die ich schon selbst reingetappt bin, sind, dass die Hauptfigur zu Beginn des Buches aufwacht oder aus dem Fenster schaut. Ich hatte beides in einem Manuskript, das ich irgendwann mal neuschreiben möchte. Auch das Klischee, das Äußere des Charakters zu beschreiben, wenn er in den Spiegel schaut, versuche ich tunlichst zu vermeiden.
Selbst wenn ich mich schreibtechnisch wirklich weiterentwickelt habe, rutschen mir immer wieder klischeehafte Sätze wie der mit der „widerspenstigen Strähne“ in meine Texte. Aber ich habe mir vorgenommen, in Zukunft mehr darauf zu achten, auf klischeebeladene Formulierungen und Szenen zu verzichten. Dazu gehört natürlich auch, dass ich mich mehr mit Klischees auseinandersetze.
Ganz vermeiden werde ich Klischees aber vermutlich nicht, denn manche Leser/innen erwarten geradezu, dass sie etwas zu lesen kriegen, das ihnen vertraut ist – und das sind Klischees allemal. Es gilt wohl abzuwägen, welche Klischees man benutzt und welche man lieber weglässt.
Wie siehst du das?
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Oft gehen manche Geschichten gar nicht ohne Klischees, da die Leser dann auch wissen was man meint – also so Sätze wie „widerspenstige Strähne“ finde ich nicht so schlimm.
Aber Klischee-Storys nerven. Dreieckbeziehungen, deprimierte Teenies, Polizisten, die irgendwelche schweren Schicksale erlebten, und deswegen zur Polizei gingen…Das ist alles dann austauschbar.
LG
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Ehrlich gesagt, machen mir solche Klischee-Storys gar nicht so viel aus. Dreiecksbeziehungen finde ich z. B. ganz interessant. Natürlich kommt es aber immer auf die Umsetzung an.
LG
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Das stimmt – ich kann auch ganz gut mit Klischees, wenn es meinen Geschmack trifft. Gerade im Grusel/Horror Genre gibt es viele Klischees – aber sie sollten halt auch wirklich unterhalten und nicht einfach nur geschrieben werden, weil es sich gerade verkauft.
LG
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Absolut! Da bin ich ganz bei dir. Nur weil es sich verkauft sollte sowieso nie ein Argument für eine Geschichte sein. Da muss schon Herzblut drinstecken.
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👍
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Ich finde, Klischees sind zum Spielen da. Was mir beispielsweise auffiel, war dieses ewige „Unscheinbarer Mensch wird zwischen zwei tollen overpowered Wesen hin und hergerissen“ (meist in der Konstellation „weiblich entscheidet sich zwischen zwei Kerlen) und das Riesendrama entspinnt sich ums „Wen wählt der Mensch nun aus?“
Für mich habe ich dann festgestellt, dass bei all diesen Entscheidungsgeschichten, deren Hin und Her mir auf den Keks geht, „Why not both?“ die beste Antwort ist und schreibe entsprechend <3
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„Why not both?“ finde ich cool.. :D Dann geht es in deinen Geschichten u. a. um Polyamorie?
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Genau :D. Im Kopf bin ich schon drölfzig Bände weiter, als beim Schreiben, gebe ich zu. Aber es deutet sich in Band 1 bereits sehr an <3
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Das finde ich sehr cool. Ich könnte mir dieses Beziehungsmodell ja auch privat vorstellen, nur gibt es so wenige Leute, die da mitmachen würden. Zumindest waren meine bisherigen Partner/innen immer monogam. Dabei hat in meinem Herzen mehr als eine Person Platz. Verstehst du, was ich meine?
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Ich bin monogam sehr glücklich (auch wenn ich gerne über Polyamorie schreibe), aber auf Twitter gibt es mehrere Leute in einer Poly-Bubble, vielleicht kannst du dich da mit ein paar Leuten kurzschließen und über deine Sorgen reden <3. Da folge ich einigen (lovelyropes, Mayamitkind, cuffedcatling fallen mir auf Anhieb ein, aber da waren noch ein paar mehr)
Und ich verstehe sehr gut, was du meinst <3
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Die meisten Menschen sind wohl monogam glücklich. Ich habe mir damit oftmals schwergetan. Oh das ist cool, werde mir die Leute mal anschauen. Danke für die Tipps. <3
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Es hängt ja alles von unzähligen Faktoren ab (beispielsweise bin ich sehr, sehr SEHR picky, wer mich anfassen darf, was wiederum mit Neuridiversität zusammenspielt, was generell sehr große Einflüsse auf mein Verständnis von Gender und Sexualität Einfluss nimmt … falls ich also je Teil eines Polyküls sein würde, wäre die Beziehung zur anderen Partnerperson vermutlich queerplatonisch. Alles sehr komplex und sehr spannend).
Gerne! Ich habe gelernt, dass es oft bereits sehr hilft, zu wissen „Es gibt Leute da draußen, die leben so und so, es ist alles ganz normal“ <3
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„Queerplatonisch“? Also quasi eine queere Beziehung ohne Sex? Interessant!
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Genau :).
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